Osteochondrosis dissecans am oberen Sprunggelenk

Bei einer Osteochondrosis dissecans kommt es zum Absterben eines Knorpel-Knochen-Segmentes am Sprungbein (Talus). Im Endstadium kann sich dieses Segment vollständig aus dem Sprungbein herauslösen (Gelenkmaus). Eine Osteochondrosis dissecans löst Schmerzen aus, führt zu Blockierungen und einer Einschränkung der Beweglichkeit.

Die Ursachen für eine Osteochondrosis dissecans im oberen Sprunggelenk

Eine genaue Ursache für das Entstehen einer Osteochondrosis dissecans existiert bisher nicht. Sie bildet sich meist an den Kanten des Sprungbeines aus. Häufig berichten Patienten, in der Vergangenheit häufiger mit dem Sprunggelenk umgeknickt zu sein. Chronische Instabilitäten durch Bänderrisse oder Achsfehlstellungen führen zu Scherkräften, die ebenfalls die Entstehung begünstigen. Wird die Blutzufuhr zum Knochen unterbrochen wird dieser nicht mehr versorgt und stirbt ab.

Die Diagnostik einer Osteochondrosis dissecans im oberen Sprunggelenk

Zunächst erfolgt in unserer Praxis eine klinische Untersuchung des Sprunggelenkes. Anhand von Ultraschalluntersuchungen kann meist schon ein Gelenkerguss (vermehrte Flüssigkeit) im Gelenk dargestellt werden. Vorteil der Ultraschalluntersuchung ist, dass wir die Gelenkbeweglichkeit und Instabilitäten live darstellen und testen können.

Anhand von Röntgenaufnahmen können die Gelenkstellung unter Belastung beurteilt und Achsenfehler dargestellt werden.  

Für unsere Therapieplanung ist meist auch ein MRT des oberen Sprunggelenks erforderlich. Hier können wir knöcherne Reaktionen (Knochenödem) und Weichteilstrukturen direkt darstellen.

Anhand einer digitalen Ganganalyse lassen sich Instabilitäten und Bewegungseinschränkungen im Gangbild darstellen, was für die Therapieentscheidung von Bedeutung ist.

Die konservative Therapie bei einer Osteochondrosis dissecans im oberen Sprunggelenk

Die Osteochondrosis dissecans verläuft in 4 Stadien. In den ersten beiden Stadien kann noch eine konservative Therapie angewendet werden. Ziel ist es, die eventuell vorhandene Entzündung im Gelenk zu lindern, den betroffenen Bereich zu entlasten und die Regeneration zu fördern.

  • Injektionstherapie
  • Entlastung
  • Unterstützung des Knochenstoffwechsels
  • Kinesiotaping
  • ACP/Eigenblut/PRP
  • Funktionelles Training/Stabilitätstraining
  • Chirotherapie, ärztliche Osteopathie

Operative Therapie bei einer Osteochondrosis dissecans im oberen Sprunggelenk in Düsseldorf 

Im Stadium 3 oder 4 ist meist eine operative Therapie erforderlich. In diesen Stadien hat sich der betroffene Knorpel-Knochen-Bereich schon (fast) vollständig aus der Umgebung gelöst. Hier stehen mehrere Therapieverfahren, auch je nach Lokalisation des Defektes, zur Verfügung.

Bei der operativen Therapie wird, meist über eine minimalinvasive arthroskopische Operation, eine Kamera in das Gelenk eingeführt. Hier wird zunächst der Knorpel-Knochendefekt genau abgetastet und beurteilt. Bei kleineren Defekten kann eine Anbohrung, Micro- oder Nano-Frakturierung erfolgen. Kleine Defekte werden in die obere Knochenschicht gesetzt, so dass es zu einer Einblutung kommt. Im Markraum des Knochens befinden sich mesenchymale Stammzellen, die dann eine Art Ersatzknorpel bilden.

Bei größeren und tieferen Defekten kommen Membranen zum Einsatz, die passgenau in den Defekt aufgebracht werden und das Einwachsen von Knorpelzellen fördern.

Je nach Lokalisation des Schadens, ist evtl. auch eine offene Operation am Sprunggelenk erforderlich.

Frau Dr. Eva Wörenkämper (zertifizierte Fuß- und Sprunggelenkschirurgin (DAF und GFFC)) führt diese Eingriffe in unserer eigenen Klinik, der RKM740 Interdisziplinären Facharztklinik, im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes durch.

Die Nachbehandlung nach einer Operation bei einer Osteochondrosis dissecans im oberen Sprunggelenk

Je nach Operationsverfahren, Größe und Lage des Defektes, dürfen Sie den Fuß zunächst nicht belasten, um ein Einwachsen der Knorpelzellen zu ermöglichen.

Die Nachbehandlung erfolgt bei uns oder, wenn Sie von extern überweisen wurden, bei Ihrem Orthopäden. Hier erfolgen in regelmäßigen Abständen Wundkontrollen. Die Fäden können nach 12-14 Tagen entfernt werden.

Unterstützend bieten wir Maßnahmen wie z.B. Kältetherapie, Kinesiotaping, Akupunktur oder Osteopathie an. Gemeinsam mit unserer Sportmedizinerin Dr. Eva Wörenkämper und unseren Sportwissenschaftlern, beraten wir Sie auch bzgl. des Beginns Ihrer sportlichen Aktivitäten.

Welche Folgen hat eine Osteochondrosis dissecans am oberen Sprunggelenk? 

Bei Kindern und Jugendlichen kann dieser Defekt oft vollständig von selbst ausheilen. Je höher das Alter, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eine Arthrose zu entwickeln. Bei kleinen Defekten besteht teilweise eine gute Chance für eine Regeneration. Wichtig ist es, Begleitprobleme, wie Instabilitäten oder Achsfehler, zu korrigieren, um ein Fortschreiten der Arthrose so gering wie möglich zu halten.

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